Am 31. Jänner eröffnet im Francisco Carolinum eine Ausstellung, die das künstlerische Schaffen von Micha Brendel, Kurt Buchwald und Erich-Wolfgang Hartzsch präsentiert. Ihre Arbeit zeigt unterschiedliche Herangehensweisen an Kunst und Kritik zur Zeit der DDR.
LINZ. Mit 1. Februar ziehen die Werke von Micha Brendel, Kurt Buchwald und Erich-Wolfgang Hartzsch in das Francisco Carolinum ein. Bis Ende April können Interessierte die Arbeiten der drei Künstler besichtigen, die weit mehr als DDR-Mauern durchbrechen wollten. Neben ihrer Geschichte verbindet die Künstler vor allem eines: Ihr kritischer Geist. Eröffnung feiert die Drei-in-Eins-Ausstellung am 31. Jänner. Um Anmeldung wird gebeten. Nähere Informationen finden Sie auf ooekultur.at
Fleisch, Blut und tierische Organe werden zu den Materialien, mit denen Micha Brendel sein Fotomaterial bearbeitet. Die Ergebnisse von Brendels Strukturuntersuchungen und Gegenstandsverfremdungen sind mit Sicherheit nicht gemütlich, regen aber zur kritischen Reflexion an. Der Künstler verortet alles, was ihm zum Material wird und geht auf Herkunft, Kulturgeschichtliches und Vergangenheit ein. Memento mori ist der leitende Topos seiner Arbeit.
Betrachtet man Kurt Buchwalds Fotografien, spürt man von Anfang an seine medialen und kulturellen Selbstzweifel. Weder die Fotografie noch die DDR hielt der Künstler für ein aufklärerisches Wunderwerk, so auch nicht den westlichen Kapitalismus. Bis heute wehrt sich Buchwald mit der Kamera gegen das Leben, das er als "zivilisatorisches Missgeschick" einstuft.
"Zweite Haut" zeigt Erich-Wolfgang Hartzsch' Super-8-Experimentalfilme und seine experimentellen Fotoserien aus den 1980er Jahren. Im Mittelpunkt seiner Arbeit steht das augenscheinlich Nebensächliche. Bis heute berührt sein künstlerisches Schaffen, das ohne Kompromisse auskommt und eine emotionale Unmittelbarkeit erzeugt.