Bereits zum 17. Mal findet der traditionelle Punschstand des Verein Moritz – dem Verein zur Unterstützung von Menschen mit besonderen Bedürfnissen – statt. Und zwar im Innenhof des Stockerauer Rathauses, von 8. bis 10. Dezember. Der Reinerlös soll dieses Mal dem bald sechs Jahre alten Antonio zugutekommen. Er leidet an schwerem, frühkindlichem Autismus.
STOCKERAU. Der kleine Antonio kann aufgrund seiner Erkrankung nicht sprechen, was die Kommunikation mit ihm sehr schwierig macht. Auf verbale Aufforderungen reagiert er ebenfalls nicht. Er ist zwar prinzipiell fähig zu gehen, verweigert allerdings längere Strecken selbst zurückzulegen. Zum Trotz wirft er sich dann auf den Boden und nimmt Steine und Dreck in den Mund. Er muss daher oft getragen werden, was bei einem fast sechsjährigen Kind ein schwieriges Unterfangen ist.
Für einen herkömmlichen Kinderwagen ist er mittlerweile zu groß. Neben Größe und Gewicht gibt es noch ein anderes Problem: Antonio kann Gefahren nicht einschätzen. Sein unkontrolliertes Verhalten kann zudem für sich und andere gefährlich werden.
Seine Ärzte raten dringend zur Anschaffung eines speziellen Reha-Buggys mit Begurtung. So könnten Antonio und seine Familie wieder ungehindert und vor allem sicher im öffentlichen Raum unterwegs sein. Leider werden die Kosten dafür nicht von der Krankenkasse übernommen. Da Antonio ohnedies schon verschiedene kostspielige Therapien benötigt und natürlich auch erhält, ist der Ankauf des Reha-Buggys für die Familie finanziell nicht machbar.
betont Walter Schindler, Obmann des Verein Moritz. Um möglichst viele Spenden für den kleinen Antonio zu generieren, gibt es wie gewohnt ein buntes Programm am Punschstand-Wochenende, selbstverständlich mit viel Musik.
Beim Verein Moritz-Punschstand wird einiges geboten. So sorgen zahlreiche Musiker und Bands aus der Region für gute Stimmung. Alle Künstler treten im Dienst der guten Sache auf und tragen einen großen Teil zum Erfolg der Veranstaltung bei.
Los geht’s am Freitag um 16 Uhr. Der erste Programmpunkt, die „Basco Brothers“, beginnt um 17 Uhr. Zwei Stunden später geht’s direkt weiter mit „Little Red Bag“. „Die Stockerauer“, „Deppat und Goschat“ und „Last Heroes“ werden am Samstag für ausgelassene Stimmung sorgen. Am Sonntag präsentiert Zauberkünstler Florian sein magisches Programm für die Kleinen. Danach gibt’s wieder Live-Musik, erst von „4st House“ und zu guter Letzt vom „Hermann Posch Trio“.
Freitag, 8. Dezember: 17 Uhr "Basco Brothers", 19 Uhr "Little Red Bag"
Samstag, 9. Dezember: 16 Uhr "Die Stockerauer", 17 Uhr "Deppat & Goschat", 19 Uhr "Last Heros"
Sonntag, 10. Dezember: 15 Uhr "Zauberkünstler Florian", 16 Uhr "4st House", 18 Uhr "Hermann Posch Trio"
Öffnungszeiten: Freitag 16 - 22 Uhr, Samstag 15 - 22 Uhr, Sonntag 14 - 20 Uhr
Das Zwillingspaar Maximilian und Moritz Schindler kam am 29. Februar 2004 auf die Welt – erst Maximilian, dann Moritz. Von Geburt an hatte Moritz Atemprobleme und tat sich schwer beim Schlucken. Er verbrachte viele Tage seines viel zu kurzen Lebens im Krankenhaus und verlor trotz seiner kämpferischen Natur nach 14 Monaten den Kampf um sein Leben. Moritz hinterließ eine große Lücke im Leben seiner Eltern und seiner Geschwister.
Im Herbst desselben Jahres beschloss die Familie Schindler anderen Menschen zu helfen, die ein ähnlich schweres Schicksal zu tragen haben. Um eine rechtliche Basis zu schaffen, wurde im Jahr 2007 die Gründung eines Vereins beschlossen. Dieser trägt den Namen „Moritz – Der Verein zur Unterstützung von Menschen mit besonderen Bedürfnissen“.